In 2019 hat der Rat die Planungen für ein neues Rathaus beschlossen. Ein Baubeschluss sollte nach Ende der Planungsphase 3 mit einer festgelegten Entwurfsplanung und der zugehörigen Baukostenberechnung erfolgen.
Ein Rathausneubau, als reiner Zweckbau (Bürogebäude) ohne Säle schnitt im Kostenvergleich mit einer Sanierung des alten Rathauses deutlich besser ab. Gerade die riesige Eingangshalle, die vielen „toten“ Flächen und die durch die Betonsäulen schlecht nutzbaren Büros des jetzigen Rathauses gaben den Ausschlag.
Damit die Schätzkosten von 25,5 Mio. Euro eingehalten werden könnten, wurde ein Projektsteuerungsbüro beauftragt, das seine Arbeit auf die Einhaltung der festgelegten Ziel-Kostenobergrenze zum Abschluss der Entwurfsplanung ausrichten soll. Das Büro muss, wenn Kostenüberschreitungen drohen, diese unverzüglich anzeigen und sinnvolle Einsparvorschläge machen.
Bezifferte Vorschläge könnten und müssten sein:
Verzicht auf die völlig überdimensionierte Eingangshalle
Verzicht auf ein Kellergeschoss
Verzicht auf eine Dachterrasse
Verzicht auf eine Sprinkleranlage
Verzicht auf autarke Einzelraumregler
Verzicht auf Brücken
Nichts wurde vorgeschlagen. Es wurde nicht einmal vor Kostenüberschreitungen gewarnt. Die Verwaltung mit dem Bürgermeister will nicht einmal das Fundbüro zum Baubetriebshof verlegen. Kellerräume für gefundene Fahrräder sind für sie unverzichtbar.
Beim Bau des Parkbades wurde der Kostenrahmen mit einem guten Projektsteuerer eingehalten, auch weil Forderungen, wie z. B. nach einem Sprungturm nicht nachgegeben wurden.
Der Bürgermeister will jetzt schon vor Abschluss der Planungsphase 3 einen Baubeschluss mit einer neuen Kostenobergrenze von 44 Mio. Euro beschließen lassen, damit ein sehr repräsentatives Gebäude mit riesiger offener Eingangshalle und luxuriöser Dachterrasse gebaut werden kann. Das Projektsteuerungsbüro würde damit von seinen wesentlichen Aufgaben freigestellt. Dies wird von uns abgelehnt.
Die Architektur und die vorgestellte Haustechnik des geplanten Gebäudes wird von der FWG Ahlen e. V. bei Berücksichtigung der Einspaarungen mitgetragen, auch wenn Preissteigerungen unabdingbar eintreten werden.
Ein Bürgerforum, in der beschlossenen Größenordnung, ist für die FWG jedoch insbesondere der nächsten Generation gegenüber völlig unverantwortlich und die Planungen sollten sofort gestoppt werden.
Heinrich Artmann
Fraktionsvorsitzender der FWG Ahlen e. V.