Telefonkonferenz der Fraktionsvorsitzenden verschoben

Artmann ist „stinksauer“

-Von Peter Harke- Ahlen - Bürgermeister Dr. Ale­xander Berger hat eine für Dienstagmittag geplante Te­lefonkonferenz mit den Vorsitzenden der Ratsfraktionen kurzfristig abgesagt und auf den 16. April verschoben. Begründung: Zur „Coronalage“ mangele es aktuell an neuen Informationen. Möglicherweise gebe es bis zu dem neuen Termin Aussagen von Bund und Land, „wie es nach den Osterferien weitergehen soll“.

FWG-Chef Heinrich Artmann ist damit nicht nur nicht einverstanden. Er sei „stinksauer“ darüber, sagt er im Redaktionsgespräch. „Der Bürgermeister zieht sich zurück und nimmt den Rat aus dem Spiel“, kritisiert der Vorsitzende der Freien Wählergemeinschaft. Dabei wäre aus seiner Sicht „mehr als genug zu erörtern und zu klären“. Als Beispiel nennt Artmann den „Stillstand“ bei der Neubesetzung der Stelle des Stadtbaurats, nachdem die für den 18. März anberaumten Vorstellungsgespräche abgesagt worden waren.

„Mich würde auch mal interessieren, ob für die Beschäftigten der städtischen Gesellschaften – Stadthalle und Bäder – Kurzarbeit beantragt wurde“, so Artmann weiter. Ebenso müsste über die Frage einer möglichen Haushaltsbewirtschaftungssperre, wie sie Oelde bereits verhängt habe, offen diskutiert werden. Und über seine Anregung, die Neubaupläne für Rathaus und Stadthalle noch einmal zu überdenken.

Ein weiteres Thema, dass den FWG-Vorsitzenden umtreibt, sind die Probleme, die sich aus der Schließung des Baubetriebs- und Wertstoffhofes ergeben. „Die Verunreinigungen in der Landschaft nehmen dramatisch zu“, hat er beobachtet und will darum wissen, „wann endlich“, wie vom Leiter der Ahlener Umweltbetriebe, Bernd Döding, vor zwei Wochen in Aussicht gestellt, nach Hammer Vorbild auch in Ahlen wenigstens Container für Gartenabfälle aufgestellt werden. Apropos Hamm: Dort gebe es schon seit vier Wochen wieder Was­ser auf den Friedhöfen.

Kurzum: Für die Verschiebung der interfraktionellen Runde hat Heinrich Artmann kein Verständnis. „Trotz Corona“, sagt er, „das Leben geht ja weiter.“ Und die Kommunalpolitik stehe nicht unter Quarantäne.