Haushaltsverhandlung zwischen CDU und FWG; Nur bei der Hundesteuer keine Annäherung

Ahlenhat: An der Hundesteuer scheiden sich die Geister. An ihre Wiedereinführung hatte Heinrich Artmann die Zustimmung der Freien Wählergemeinschaft (FWG) zum Haushalt geknüpft. Über dieses Stöckchen wollten die vier Vertreter der Christdemokraten bei dem Treffen am Dienstag aber nicht springen.

Dabei sei man sich in anderen Punkten zuvor nähergekommen, kommentiert der FWG-Chef den Gesprächsverlauf. So habe man die Kosten für das Bürgerforum, das die Freien Wähler nach wie vor für überdimensioniert halten, ausgeklammert, weil die Entscheidungen darüber ohnehin erst nach der Haushaltsverabschiedung anständen und daher für 2024 nicht mehr haushaltsrelevant seien. Auch bei den von der CDU vorgeschlagenen Einsparungen im Stellenplan durch Sperrvermerke habe es keinen Dissens gegeben.

Ebenso habe man sich beim Thema Schullandheim Winterberg angenähert und sei sich darin einig gewesen, dass der städtische Zuschuss nur für die bauliche Unterhaltung bestimmt sei und nicht in einen allgemeinen Zuschuss zur Deckung anderer Kosten umgemünzt werden dürfe. Im Übrigen laufe der Vertrag mit dem Trägerverein Ende 2025 aus. Beim Umgang mit den Anträgen der freien Träger erwartet Artmann, wie schon mehrfach geäußert, eine eindeutige Vorgabe der Verwaltung, um die Bezuschussung von Doppelstrukturen auszuschließen. Auch darin habe weitgehend Einigkeit bestanden.

Nur bei der Wiedereinführung der Hundesteuer für den ersten Hund, die vor drei Jahren abgeschafft wurde, wodurch dem Kämmerer jährlich eine Summe von rund 300 000 Euro entgeht, habe die CDU sich gesträubt. „Keine Steuererhöhung!“, sei ihr Mantra für die Haushaltsberatungen. Artmann hätte sich sogar vorstellen können, einen Nachlass für Hundebesitzer mit Hundeführerschein zu gewähren.

Abschließend bringt Artmann noch die Möglichkeit einer Enthaltung bei der Abstimmung über den Etat ins Gespräch. Darüber werde zurzeit intensiv diskutiert. Ob das auch für die FWG in Frage kommt, lässt er offen.

Einigung scheitert an Hundessteuer

Die Haushaltsgespräche zwischen der CDU und der FWG sind gescheitert. Das erklärte der Vorsitzende der Freien Wähler, Heinrich Artmann, auf Anfrage. In einer Reihe von Fragen wie Stellenplan, Schullandheim Winterberg und der künftigen Behandlung von Anträgen der freien Träger habe man sich durchaus angenähert. Aber bei der Wiedereinführung der Hundesteuer seien die Christdemokraten ausgestiegen. Das sei aber für die FWG eine Kernforderung.

Hinweisschilder zum Kunstmuseum an A2-Abfahrten Ahlen?

Frank Heidelmann (FWG) zeigte sich als größter Skeptiker: 18 000 Euro seien noch nicht abgedeckt. Im Worst Case blieben dann 38 000 Euro an der Stadt Ahlen hängen.

„Wie viele Gäste sind es denn, die von der Autobahn zum Heimatmuseum kommen? Wir sparen an anderen Stellen deutlich niedrigere Summen ein. Jetzt 58 000 Euro für zwei Schilder...?“

Stephanie Kosbab sah es als nicht relevant, wie viele Autofahrer an der A2 den Blinker setzen. „Für uns ist es eine Marketingmaßnahme. Wir haben ein funktionierendes Kunstmuseum.“ Und, wie Frank Heidelamm einwarf, einen noch schwierigeren Etat 2025. Übrigens sei auch das Fritz-Winter-Haus über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Warum nicht auch das bewerben?

Antwort zum Beitrag der Ortsgruppe Ahlen der IGBCE

Der Trägerverein Schullandheim Winterberg e.V. hat einen jährlichen Zuschuss von 50.000 Euro ab dem 01.01.2024 beantragt, der nicht auf Ausgaben für Baumaßnahmen beschränkt, sondern ausdrücklich auch für den Betrieb des Schullandheimes verwendet werden soll.

Der jetzige jährliche Zuschuss von 30.000 Euro beschränkt sich ausschließlich auf die bauliche Ertüchtigung des im Eigentum der Stadt befindlichen Gebäudes. Laufende Betriebskosten sind nicht in dem Zuschuss der Stadt enthalten und vorgesehen, da sie haushaltsrechtlich als auch wettbewerbsrechtlich nicht zulässig sind.

Warum soll das Landschulheim für den Betrieb unterstützt werden, wenn dieses rechtlich nicht zulässig ist und zudem nur sehr wenige Ahlener Schulklassen das Schullandheim noch nutzen wollen und insgesamt mehr als 2/3 der Besucher Auswärtige sind.

Ahlener Steuergelder sollten doch für Ahlener Kinder und Jugendliche eingesetzt werden. Auch die Ortsgruppe Ahlen der IGBCE sollte den verantwortungsvollen Umgang der FWG Ahlen mit den städtischen Geldern anerkennen.

Das wünschenswerte tiefe Verständnis für Nachhaltigkeit, das durch den direkten Kontakt zur Natur soziale, emotionale als auch kognitive Fähigkeiten entwickeln lässt, kann sicherlich nicht nur in Winterberg mit Ahlener Steuergeldern erlangt werden.

Leserbrief zum Schullandheim

Leserbrief zu Roger Schneider zum Schullandheim 

„Warum soll das Landschulheim für den Betrieb unterstützt werden, wenn doch nur 2 bis 3 Ahlener Schulklassen dieses noch nutzen wollen. Klassenfahrten finden heute im wesentlichen dort statt, wo die Lehrer ein komplettes Angebot buchen können. Das ist beim Landschulheim jedoch nicht möglich. Unterstützung des Betriebes für Auswärtige und private Gruppen können nicht richtig und rechtens sein.“

Was ist an dieser Aussage provozierend und unwissend? Ich habe nie behauptet, dass das Schullandheim unattraktiv ist. Es wird jedoch kaum noch von Ahlener Schulen genutzt und damit ist eine hohe Unterstützung mit Steuergeldern - jetzt sogar für den laufenden Betrieb - nicht gerecht und wohl auch nicht rechtens.

Lehrer können woanders Programm- und Bildungsbausteine vor Ort buchen. Dies kann von den Ehrenamtlichen, die viel Schweiß und Herzblut in die Renovierung gesteckt haben, nicht geleistet werden.

Verantwortungsvolles Umgehen mit den Geldern der Bürger bedeutet, Ausgaben infrage zu stellen aber auch die Erhebung von Steuern wie die Hundesteuer zu fordern, damit u.a. das Tierheim besser unterstützt werden kann.

Ausschließlich Freunde macht man sich mit Beidem nicht. 

Heinrich Artmann 

Fraktionsvorsitzender der FWG Ahlen e.V.