AHLENhatEine WhatsApp hat am Wochenende die kommunalpolitische Szene elektrisiert: Am 23. Mai laden die Freien Wähler um 17.30 Uhr zu einer öffentlichen Veranstaltung im Restaurant „Zur Langst“ ein. Der von Veit Scholdra verschickte Post war zigfach „geliked“ worden.
Im Gespräch mit dieser Zeitung nimmt Scholdra kein Blatt vor den Mund. Er und einige andere – darunter Norbert Gosda – hätten das Gefühl, dass das Land gerade gegen die Wand gefahren werde. Geredet werde nur noch über Sozialleistungen und zu wenig davon, dass Wohlstand auch erarbeitet werden müsse. Er vermisse bei vielen den Willen und die Bereitschaft, zu arbeiten und selbst für ihren Lebensunterhalt aufzukommen.
Bei der Zusammenkunft am 23. Mai wollen die Initiatoren das Programm der Freien Wähler NRW vorstellen. Die Landesvereinigung schickt mit Ludwig Degmayr einen jungen Sportjournalisten aus Köln als Spitzenkandidaten in die Wahlen zum Europäischen Parlament am 9. Juni. Auch die Bundestagswahl im Herbst 2025 wollen die Ahlener frühzeitig in den Blick nehmen.
Kommunalpolitisch wollen sich Scholdra, Gosda und ihre Mitstreiter zunächst nicht betätigen. „Wir orientieren uns erstmal bei der Freien Wählergemeinschaft von Heinrich Artmann“, kündigt Scholdra, der in Ahlen erfolgreich einen Handwerksbetrieb führt, an. Mit Blick auf die CDU stellt er fest, dass diese unter der Kanzlerin Merkel nach links gerückt sei. Aber natürlich beobachte er, wie Friedrich Merz die Partei wieder in die Mitte zurücklenke.
„Wir verstehen uns als bürgerliche Mitte“, erklärt Veit Scholdra. Mit der AfD hätten sie nichts am Hut. Eine Blaupause für ihr politisches Handeln könne die CSU in Bayern liefern. Ganz wichtig sei ihm, junge Leute nach vorn zu stellen, „Wir haben einige Leute im Alter zwischen 25 und 30, die interessiert sind“, so Scholdra. Er selbst habe sich neben seinem Beruf ein Leben lang ehrenamtlich engagiert, sagt er abschließend.